Budo Seminar Bettringen

Auch OB Richard Arnold und Chefarzt Dr. Jochen Riedel beim Seminar in Wetzgau auf der Matte

Stark sein gehört beim Kampfsport immer irgendwie zum “Geschäft”. Gelehrt wird aber auch, dass man seinen Mut und seine Stärke, zum Beispiel im Rahmen der Zivilcourage, dazu nutzen soll, Menschen in Not beizustehen. Helfen wollten die Kampfsport-Dojos aus den Gmünder Stadtteilen Hardt und Wetzgau sowie aus Mutlangen, Leinzell und Gschwend auch den Familien, in denen ein Kind schwer krank ist. Beim Benefiz-Seminar auf dem Rehnenhof wurden über 800 Euro für die “Tour Ginkgo” zusammen getragen. Als sich die beiden Trainer Gerold Bauer (BSC Wetzgau) und Josef Oberhollenzer (TSB Gmünd und TSF Gschwend) im Frühjahr über die “Tour Ginkgo” und den an der Stauferklinik zu gründenden “Bunten Kreis” unterhielten, wurde sehr spontan die Idee geboren, mit dem Erlös aus einem Benefiz-Seminar diese gute Sache zu unterstützen. Beide sind als hochgraduierte Kampfsportlehrer Mitglied im National Martial Arts Games Commitee und repräsentieren darüber hinaus noch ihre Kampfsport-Verbände “World Jiu Jitsu Federation” sowie “Kuntaiko International Association of Budo”. Schnell waren Mitstreiter gefunden: Die Dojo-Leiter Helmut Schauaus,,Reiner Fürst und Michael Bleicher konnten sich spontan für diese Idee begeistern, und so wurde die Durchführung eines gemeinsamen Lehrgangs in der Mehrzweckhalle der Friedensschule in die Wege geleitet und fleißig Werbung dafür gemacht. Neben Oberhollenzer (6.Dan Jiu Jitsu) und Bauer (5. Dan Kempo-Judo) erklärten sich Richard Schmidt (5. Dan Jiu Jitsu) und der amtierende Karate-Weltmeister Thomas Lamm (3. Dan Karate) ebenfalls bereit, unentgeltlich zu unterrichten. Auch Dietmar Großkinsky (3. Dan Kempo-Judo) aus Illertissen sagte zu, und der Gmünder Rettungssanitäter Alfred Brandner (2. Dan Taekwondo) bot ebenso seine Mitwirkung an. Rund 80 Kampfsportler vom Grundschulkind bis zum Senior sowie vom Anfänger bis zum Schwarzgurt fanden sich dann auf dem Rehnenhof ein, um fünf Stunden lang die hohe Kunst der Selbstverteidigung zu trainieren und mit ihrer Teilnehmergebühr die “Tour Ginkgo” zu unterstützen. Dank gespendeter Kuchen kam auch bei der Bewirtung einiges zusammen. Eingangs stellte die “Tour Ginkgo”-Protagonistin Christiane Eichenhofer ihr Projekt vor und erläuterte detailliert, was mit den Spenden aus dem Gmünder Raum im Gmünder Raum Gutes getan werden kann. Sie berichtete außerdem aus ihrer eigenen Biographie, wie sie als damals Fünfjährige Leukämie bekam und erst nach elf Jahren als völlig geheilt galt. Wissend, welche Belastung eine so schwere Krankheit für Kinder, Eltern und Geschwister darstellt, setzt die heute 45-jährige, gesunde Mutter zweier Kinder alles daran, dass Familien in dieser Situation so gut wie möglich geholfen wird. Der Chefarzt der Kinderklinik in Mutlangen, Dr. Jochen Riedel, gehört zu den großen Förderern des “Bunten Kreises”, und er gesellte sich deshalb als Seminar-Teilnehmer zu den Kampfsportlern. Eine besondere Überraschung war es für alle, dass der Gmünder Oberbürgermeister Richard Arnold den dunklen Geschäftsanzug nebst Krawatte ablegte, sich die Kampfsportkleidung anzog und über einer Stunde lang fleißig mit trainierte und dabei bewies, dass er nicht nur im politischen Bereich über Schlagkraft verfügt.